Georg C. Wirnharter: Malerei, Grafik und Tonreliefs. Arbeiten aus 30 Jahren

Der Landkreis zu Gast in der Schwäbischen Galerie |

17. Januar bis 21. Februar 2016

Die umfang­rei­che Ein­zel­aus­stel­lung von Georg C. Wirn­har­ter aus Stadt­ber­gen zeig­te Wer­ke aus drei Jahrzehnten

Den detail­liert aus­ge­ar­bei­te­ten Gemäl­den stan­den locker auf­ge­fass­te Zeich­nun­gen gegenüber, sie leben durch ihre siche­re Strichführung und sind für den Künstler so wert­voll wie ein gutes Bild. Sei­ne Bil­der the­ma­ti­sie­ren einen fort­wäh­ren­den Dia­log zwi­schen Kunst, Gesell­schaft und All­tag. In den spä­ten 1980er und frühen 1990er Jah­ren lös­te sich der Künstler von Vor­bil­dern wie Max Beck­mann oder Fran­cis Bacon, doch Anklän­ge an einen kari­kie­ren­den, überzeichnenden Stil sind durch­aus wei­ter­hin bei sei­nen Figu­ren­bil­dern vorhanden.

Vor­wie­gend in Augs­burg, aber auch zum Bei­spiel in Ber­lin, ent­stan­den sei­ne Städ­te­bil­der, die er zunächst foto­gra­fisch fest­hielt und dann male­risch umsetz­te. Dabei kor­re­spon­die­ren häss­li­che, bana­le und gefäl­li­ge Moti­ve. Die­se sind teils mit kla­ren Kon­tu­ren und teils mit vom Sfu­ma­to gepräg­ten Par­tien wie­der­ge­ge­ben. Somit erfährt die Idyl­le immer wie­der einen Bruch, eine Stö­rung. Beson­ders span­nend sind Georg C. Wirn­har­ters Bil­der von Men­schen bei der Betrach­tung von Kunst­wer­ken oder beim Besuch eines Muse­ums: Der Dia­log, den er als Maler stän­dig mit der Kunst führt und zu dem er als Kunst­er­zie­her in sei­nen Schülern und Schü­le­rin­nen anregt, fin­det hier sei­nen Widerhall.

Die meis­ten Moti­ve aus Georg C. Wirn­har­ters Werk stam­men aus sei­ner unmit­tel­ba­ren Umge­bung und basie­ren auf der direk­ten Anschau­ung: das Ate­lier, der Blick aus dem Fens­ter, der Gar­ten. Ein The­ma, das in allen Schaf­fens­pha­sen des Künstlers einen gro­ßen Raum ein­nimmt, ist die Dar­stel­lung sei­nes Ate­liers. Arbeits­uten­si­li­en, Bil­der und Skiz­zen, Bücher und Kunst­ka­ta­lo­ge, Objek­te für Still­le­ben und schließ­lich das Akt­mo­dell wer­den hier in Sze­ne gesetzt. Die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem mensch­li­chen Kör­per stellt für den Künstler die inter­es­san­tes­te Auf­ga­be dar. Ver­schie­dens­te Kör­per­hal­tun­gen in unter­schied­li­chen Raum- und Licht­si­tua­tio­nen hält er beim wöchent­li­chen Akt­zeich­nen fest, die Ein­zig­ar­tig­keit der mensch­li­chen Haut mit ihren Tönun­gen und Licht­re­fle­xen beschäf­tigt ihn bei sei­ner Akt­ma­le­rei, die wäh­rend stun­den­lan­ger Sit­zun­gen im Ate­lier ent­steht. Eine Beson­der­heit in der Aus­stel­lung bil­det eine klei­ne Aus­wahl von Arbei­ten aus einem gro­ßen Werk­kom­plex, der zu Michel Hou­el­le­becqs Roman Ele­men­tar­teil­chen ent­stan­den ist. Mit den in der Aus­stel­lung erst­mals in die­ser Form gezeig­ten Radie­run­gen, Gemäl­den und Ton­re­li­efs schließt sich der Kreis: Zunächst ein­mal steht wie­der­um eine sozi­al­kri­ti­sche The­ma­tik im Mit­tel­punkt. Darüber hin­aus spie­gelt die Werk­grup­pe die Grat­wan­de­rung zwi­schen direk­ter Anschau­ung und Foto­rea­lis­mus wider, ein­Ba­lan­ce­akt, der sich durch Georg C. Wirn­har­ters Schaf­fen der letz­ten Jahr­zehn­te zieht.

Bild­quel­le: Georg C. Wirnharter

Veranstaltungsort:

Schwä­bi­sche Gale­rie
Muse­um Ober­schö­nen­feld
Ober­schö­nen­feld 4
86459 Ges­serts­hau­sen

https://mos.bezirk-schwaben.de/

19. April 2024: Blick hinter die Kulissen der Augsburger Stadtarchäologie

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