Peter Junghanß, Zeichnungen 1984 – 2024

Der Landkreis zu Gast in der Schwäbischen Galerie |

Vernissage: 18. April 2024 / Ausstellung: 19. April bis 23. Juni 2024

 

Zeich­nen heißt Begrei­fen“ (Peter Junghanß)

Zeich­nen gehört für Archi­tek­ten zum Hand­werks­zeug. Es macht Raum, Pro­por­tio­nen und Struk­tu­ren begreif­bar. Als Pro­fes­sor für frei­es Gestal­ten lehr­te Peter Jung­hanß an der Fakul­tät für Archi­tek­tur an der Hoch­schu­le Augs­burg. Dabei haben es ihm zwei Tech­ni­ken beson­ders ange­tan: Die Rohr­fe­der-Zeich­nung und die Kalt­na­del­ra­die­rung. Bei­de set­zen Spon­ta­nei­tät und die Akzep­tanz von Zufäl­len voraus.

Wäh­rend er bei der Kalt­na­del­ra­die­rung mit einer Stahl­na­del direkt in die Metall­plat­te ritzt, zeich­net er mit der Rohr­fe­der meist im Ste­hen mit locke­rer Hand auf gro­ße For­ma­te. Man spürt den Wider­stand des Papiers oder Papp­kar­tons unter der eigen­wil­li­gen Feder, die Peter Jung­hanß aus Schilf oder Bam­bus schnei­det. Am liebs­ten ver­wen­det er getön­tes Papier, um einen har­ten und aggres­siv wir­ken­den Schwarz-Weiß­kon­trast zu ver­mei­den. So kommt eine ver­hal­te­ne Far­big­keit in die Kom­po­si­ti­on und lässt atmo­sphä­ri­sche Tie­fe entstehen.

Die Aus­stel­lung gibt, the­ma­tisch geglie­dert, einen Über­blick über 40 Jah­re sei­nes zeich­ne­ri­schen Schaf­fens. Zu sei­nen frü­hes­ten Arbei­ten zäh­len aus­drucks­star­ke Por­träts, die er vor dem Modell mit Fett­krei­den oder Blei­stift zeich­ne­te. Dar­stel­lun­gen von Men­schen oder abs­tra­hier­ten Kör­per­tei­len haben auto­bio­gra­fi­sche Züge und spie­geln Wahr­neh­mun­gen und Erleb­nis­se wider.

Vie­le sei­ner Moti­ve ent­stan­den auf Rei­sen, wie die Tan­zen­den 1996 auf dem Dach der Vil­la Mala­par­te auf Capri. Work­shops mit Stu­die­ren­den haben ihn an die­sen wun­der­ba­ren Ort gebracht. Hier schuf er auch eine gro­ße, redu­zier­te Zeich­nung der berühm­ten Vil­la mit Aus­blick auf Land­schaft und Meer. Je flüch­ti­ger eine Zeich­nung ist, umso mehr Raum lässt sie den Betrach­ten­den für eige­ne Asso­zia­tio­nen. Es geht Peter Jung­hanß nicht um das genaue Abbild, son­dern um die spon­ta­ne Wie­der­ga­be von Ein­drü­cken. So kann man in den leb­haf­ten Strich­füh­run­gen immer wie­der neue Details entdecken.

Die Aus­stel­lungs­er­öff­nung fin­det am Don­ners­tag, den 18. April 2024 um 19 Uhr in der Schwä­bi­schen Gale­rie, Ober­schö­nen­feld 4, 86459 Ges­serts­hau­sen statt. Um Anmel­dung unter mos@bezirk-schwaben.de oder Tel. 08238 30 01 0 wird gebeten. 

Bild­quel­le: Julia Pietsch

Veranstaltungsort:

Schwä­bi­sche Gale­rie
Muse­um Ober­schö­nen­feld
Ober­schö­nen­feld 4
86459 Ges­serts­hau­sen

https://mos.bezirk-schwaben.de/

Öffnungszeiten:

Diens­tag bis Sonn­tag von 10–17 Uhr, mon­tags geschlos­sen,
an allen Fei­er­ta­gen geöff­net.
Für Grup­pen auch nach Vereinbarung.